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Panikzentrale
Volksparkstadion
Keine Frage! Einer muss das ja
machen. Und der eine ist der Wächter
der Panikzentrale. Es war ein Konzert
der Superlative, das Udo Lindenberg
am 11.06.2016 im altehrwürdigen
Hamburger Volksparkstadion auf die
Bühne gebracht. Einer muss das ja
machen!
Pünktlich um 20 Uhr sollte die Show
losgehen. Aber der Verkehr rund um
das Stadion ist ob dieses Konzertes mehr oder minder
zusammengebrochen. Udo Lindenberg ließ um Verzeihung
bitten, dass er später anfangen werde. Jeder, der eine
Karte gekauft hatte, sollte schließlich an Bord des Panik-
Dampfers gelangen.
Im Anschluss hat Udo dann sein Ding gemacht. Die Keine-
Panik-Tour kann mit jedem internationalen Star mehr als
nur aufnehmen. Ein paar großartige Gäste haben dieses
Bild der rund dreistündigen Show abgerundet.
Rund 45.000 Menschen waren begeistert, als der Rockliner
die Bühne in Besitz nahm. Udo Lindenberg entstieg einem
kleinen schwarzen Kabuff auf der gegenüberliegenden
Seite der Bühne und schwebte geradezu über die Köpfe
der Menschen im Innenraum dem Rock-Liner entgegen.
Bereits hier, gleich zu Anfang des Konzertes hatte er die
ersten Jubelwellen bereits auf sich gezogen. Die Menschen
im Stadion feierten ihn frenetisch.
Nachdem er die Bühne erreicht hat, ließ er dem Publikum
gleich wissen, dass einer den Job ja machen muss. Und
fürwahr, er konnte diesen Job trotz seiner 70 Jahre
machen. Einfach klasse machen sogar.
Udo Lindenberg macht an diesem Abend sein Ding – und
wie!
Neben Stefan Raab und Helge Schneider war natürlich
auch eine andere Ikone aus Hamburg bzw. Friesland auf
der Bühne. Otto mit seinem Hit „Auf dem Heimweg wird’s
Hell“ war ein super Stimmungslied, angelehnt, an die 10
Tage davor gastierenden AC/DC’s mit Ihrem Highway to
Hell. Spätestens jetzt herrschte vollkommene Ekstase über
dem Volksparkstadion. Die Massen feiern!
Udo Lindenberg wäre nicht Udo Lindenberg, wenn er nicht
auch ein paar kritische Kommentare zur aktuellen
Tagespolitik und Erdowahn von sich gegeben hätte. Kriege
sind Völkerverarsche, müssen wir den Song ewig singen?
Diese Frage stellte Udo Lindenberg sicher nicht nur aus
rhetorischen Gründen, nein aktueller geht’s kaum. Zumal
gerade auf der anderen Seite ein Mann einen brutalen
Überfall mit 49 Toten Menschen und 53 schwerverletzten
plante. Aktueller geht’s nicht. Leider!
Natürlich fehlten auch de Sonderzug nach Pankow oder der
Cello Klassiker nicht, den er hier zusammen mit Daniel
Wirtz im Duett gesungen hat. Daniel Wirtz hat dann noch
in das Lied Bunte Republik Deutschland einige
Songanleihen an Falco genommen. So konnte man Rock
me Udo als Hommage an Lindenberg richtig genießen. Die
Höhen und Tiefen beider besungener Stars haben wohl
einige Gemeinsamkeiten.
Ob mit 70 Jahren Schluss ist? Ich glaube nicht.
Aber leise Töne kann der Panikpräsident ohnehin nicht.
Gegen 11 Uhr lässt Udo sich einen Raumanzug anlegen,
steigt wieder in sein Schwebegestell und verschwindet mit
einem gigantischen Raketenantrieb im Weltraum. Er
schwört seinem noch lange feiernden Publikum „Wir sehen
uns wieder“ – und das war ganz sicher keine Drohung
sondern hoffentlich die Heraufbeschwörung einer
Tatsache. Udo for (Panik-) Präsident!
Hier noch die Setlist dieses Rock’än’Roll Spektakels, die
länger ist, als auf manchen anderen Spektakel:
1)
Odysee
2)
Einer muss den Job ja machen
3)
Ich mach mein Ding
4)
Coole Socke
5)
Cello
6)
Ich lieb Dich überhaupt nicht mehr
7)
Durch die schweren Zeiten
8)
Plan B (er immerhin einen)
9)
Wozu sind den Kriege da
10)
Straßenfieber
11)
Sie brauchen keinen Führer
12)
Gegen die Ströumung
13)
Das kann ja man ja auch mal so sehen
14)
Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen
15)
Bunte Republik Deutschlan
16)
Mein Body und ich
17)
Nimm die das Leben
18)
Sternenreise
19)
Gerhard Gösebrecht
20)
Honky Tonky Shwo
21)
Bodo Ballermann
22)
Auf dem Heimweg wird Hell
23)
Der Greis ist heiß
24)
Hinterm Horizont
25)
Bis ans Ende der Welt
26)
Johnny Controlletti
27)
Der Sonderzug nach Pankow
28)
Alles klar auf der Andrea Doria
29)
Candy Jane
30)
Reeperbahn
31)
Eldorado
32)
Ich schwöre
33)
Woddy Woddy Wodka
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