Fotoschlumpfs Abenteuerreisen verschlug es im März 2006 an den westlichstenPunkt des Afrikanischen Kontinents, in den Senegal. Damals gab es noch einenClub Aldiana, der auf der einwöchigen Reise der Ausgangspunkt für ein paarwenige Ausflüge war. 1
Fotoschlumpf besucht die Sklaveninsel Goree
Zu einem dieser beiden Ausflüge gehörte die frühere Sklaveninsel Goree vor derHauptstadt Dakar. Vom Club ging des per Bus an der Küste entlang nach Dakarund von dort mit einem Boot nach Goree. Bei der Überfahrt konnte man schonBoote sehen, die vermutlich über das Meer hinaus in Richtung der kanarischenInsel Fuerteventura unterwegs waren. Zu der Zeit versuchten viele Afrikanernoch über diesen Weg in die Festung Europa zu gelangen, da die Länder imnördlichen Afrika damals noch nicht vom arabischen Frühling heimgesuchtwaren. 1
Lager der Sklaveninsel Goree
Goree ist eine kleine Insel von etwa 36 Hektar Größe, die Breite beträgt etwa300 m und die Länge knapp einen Kilometer. Seit dem Jahr 1978 gehört dieInsel Goree zum Weltkulturerbe und steht somit unter einem besonderen Schutzder UNESCO. Selbst der Papst Johannes Paul II hat diese Insel besucht. 1Was macht aber die Insel, von der die wenigsten Europäer je gehört haben, sointeressant? Es ist die dunkle Seite der Geschichte und die Lage der Insel.Obwohl die Insel nur knapp 2 Kilometer vom Festland entfernt war, galt sie alseine Art frühes Alcatras in der Bucht von San Francisco. Die Flucht von der Inselwar unmöglich. 1Goree war aber kein eigentliches Gefängnis. Es war viel schlimmer. Im 17.Jahrhundert wanderte die Insel bei kriegerischen Auseinandersetzungen einpaarmal zwischen England und Holland hin und her. Die Holländer verlorenjedoch die endgültige Herrschaft über Goree im Jahr 1677 an die Engländer. Dieintegrierten Goree fest in Ihre Kolonie Senegal. 1
Die Deportation
Von hier aus wurde nahezu der gesamte Sklavenhandel für dieBaumwollplantagen der damals noch jungen amerikanischen Nationdurchgeführt. Mit Schiffen wurden von hier nach konservativen Schätzungenungefähr 20 Millionen Menschen deportiert. Andere Quellen sprechen jedochvon nahezu 50 Millionen Menschen. Wie konnte es dazu kommen, das vieleMillionen Afrikaner von wenigen Weißen versklavt werden konnten? Die Weißenwaren „so schlau“ als dass sie die afrikanischen Einwohner bestochen haben.Jeder hat jeden für Geschenke oder Belohnungen verkauft. Dörfer haben ihreNachbardörfer angegriffen – oft sicher auch aus Angst, selbst sonst derLeittragende zu werden. 1Danach wurden die Menschen nach Goree gebracht. Eine Flucht von hier warnahezu unmöglich. Warum? Die Insel Goree liegt nah am Festland. Aber dieToten wurden einfach ins Meer geworfen. Das hat Raubfische angezogen wiedas Licht die Motten. Lebend an Land zu schwimmen war nahezu unmöglich.Diejenigen, die das geschafft haben, wurden spätestens dort dann wiedereingefangen und drakonisch bestraft. Nach der Ankunft auf Goree begann dasweitere übel.1Die Afrikaner wurden im Hof zusammen getrieben, die weißen haben von obendie Selektionen durchgeführt. Wie selbstverständlich haben sie sich auch denjungen Afrikanerinnen/und oder Kinder vergangen. Wer einmal den StevenSpielberg Film Amistad gesehen hat, ahnt vielleicht die ungefähre Grausamkeit,die von hier ausgegangen ist. Auch die Geschichte der Fernsehserie Roots in70er Jahren nahm von hier ihren Lauf. 1Nelson Mandela, Johannes Paul II und Fotoschlumpfs Abenteuer haben diesenOrte neben vielen anderen Persönlichkeiten besucht. Er macht ehrfürchtig undist ergreifend. Anders als Ausschwitz aber auch nicht weniger brutal undmenschenverachtend.
20 bis 50 Millionen Menschen wurden an diesem Ort um ihre Freiheit betrogen!