Was haben Bohuslän und Anderlingen in Niedersachsen gemeinsam? Sehr viel. Es sind nicht nur die Megalithen, die mit einer letzten Eiszeiten aus Skandinavien hier gekommen sind, nein es gab vor weit mehr als 3.500 bereits einen kulturellen Austausch zwischen diesen beiden Gegenden? Wie kommt man darauf?
Der Bildstein von Anderlingen
Im schwedischen Bohuslän gibt es sehr viele Felszeichnungen, die bis heute erhalten sind. Auf einem davon ähneln die Bilder sehr stark das in Anderlingen entdeckte Bild im Megalithgrab. Entweder gab es einen Austausch der Kulturen oder es gab einzelne Reisende, die schon damals die Welt erkundet haben. Fotoschlumpfs Abenteuerreisen ist angetan von diesem Gedanken, da auch er ja bekanntlich zu den Reisenden gehört.
Die Geschichte des Bildsteins von der Anderlingen
Es gibt viele Menschen der modernen Zeit, denen wir heute wohl das Wissen um diesen nahezu einzigartigen Fund megalithischer Kultur verdanken müssen oder besser gesagt, dürfen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es einen ausgeprägten Bauboom in Deutschland. Leider wurden zu dieser Zeit viele Grabanlagen der Trichterbecher und anderen Kulturen unserer Vorfahren zerstört. Steine und Gräber, die die blinde Zerstörungswut christlicher Missionare überstanden hatten, vielen nun dem Straßenbau zum Opfer. So sollte auch der große Grabhügel von Anderlingen 1907 zur Gewinnung von Pflastersteinen und Sand geschliffen werden.
Rettung des Bildsteins von Anderlingen
Ein großer Teil der Anlage wurde damals leider unwiederbringlich zerstört, Überlieferungen, wie die großen Steinblöcke in der Mitte dieses großen Grabes angeordnet waren, ob sie bearbeitet wurden oder ähnlich Bilder enthalten waren, sind leider nicht bekannt. Auf der südlichen Seite des Hügel wurde eine weitere Steinkiste entdeckt, der Inhalt wurde von einem “Sammler”, heute würde man sagen, Raubgräber geleert. Was genau er vor fand, ist ebenfalls nicht wirklich überliefert. Erst später entdeckte man die in Stein gepickten menschlichen Figuren. Der Regen wusch im Laufe der Tage und Wochen nach der Freilegung den Sand von diesem Stein ab. Die Figuren wurden erkannt konnten und gerettet werden.
Das Original des Bildstein befindet sich im Landesmuseum Hannover
Heute befindet sich die Originalgrabplatte im Landesmuseum von Hannover. In Anderlingen wurde zum hundertsten Jahrestag der Entdeckung eine Rekonstruktion des Anlage vorgenommen. Das Replik des Anderlinger Bildstein ist dabei das zentrale Schmuckstück der Anlage. 1Bedeutung der Figuren auf dem Bildstein von Anderlingen Handelt es sich bei der Darstellung der drei Figuren um Götter unserer Ahnen, vielleicht wurde eine Kultszene der Urzeit abgebildet? Wer weiß es? Vielleicht handelt es sich bei diesem Stein auch nur um eine Fälschung. Wer weiß, ob nicht ein Scherzkeks zur Kaiserzeit selbst den Pickel angelegt hat. Wobei dies wohl eher unwahrscheinlich ist, da auf Grund von Untersuchungen wohl mehr oder minder feststeht, dass Radiokarbon Messungen auf ein Original verweisen. Natürlich könnte dieser Teil der Grabanlage auch höher gestellten Personen gedient haben. Es ist natürlich verboten, eigene Sondengänge an solchen Orten durchzuführen. Einerseits schade, da man hier vielleicht noch einmal so etwas spektakuläres wie die Sonnenscheibe wie in Nebra finden könnte. Wer weiß, was die Böden noch so alles hergeben. Anderseits wollen wir ja auch noch etwas für die Archäologen der Zukunft zurücklassen. Die Megalithkultur in der nordeuropäischen Ebene muss spannend gewesen sein? Leider wissen wir viel zu wenig darüber. Wir können bis heute nicht genau erklären, welchen Nutzen Stonehenge in England oder die Steinreihen von Carnac haben. Wir wissen mehr oder minder gut über Henges bescheid, die zum Beispiel im Sonnenobservatorium von Goseck aufgestellt waren. Aber welchen Glauben hatten diese Menschen? Vielleicht finden sich im Laufe der Zeit weitere Zeugnisse aus dieser europäischen Epoche. Fotoschlumpfs Abenteuerreisen hält Euch auf dem Laufenden. Mein Dank gilt vor allem dem Anderlinger Kulturverein, der mit eigenen Mitteln und relativ hohem Aufwand die Anlage detailgetreu rekonstruierte. Heute wird die Anlage von vielen Touristen in den Sommermonaten besucht, ist sie doch auch Teil einiger Radwanderwege im Landkreis Rothenburg Wümme.
Adresse des Anderlinger Grabhügels
Grabhügel von Anderlingen mit Bildstein Wiesenweg 827446 Anderlingen !Eintrittsgeld wird nicht erhoben Fotoschlumpfs Abenteuerreisen bittet jedoch darum, diesem heiligen Ort unserer Ahnen mit dem notwendigen Respekt zu begegnen, damit wir noch lange etwas von diesen Zeugnissen und Vorfahren haben. c
Bilder sagen einfach mehr als 1000 Worte. Das wussten auch schon unsere Trichterbechervorfahren.