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Bruce Springsteen in
München und Berlin
Berlin. 19.06.2016; 16.Uhr
Das Heerlager wartet auf Einlass. Die
Messe beginnt in drei Stunden. Es wird
eine heilige Messe des Rock’n’Rolls. Es
ist DIE heilige Messe unserer Musik. Die
Tore werden um 17 Uhr geöffnet und
eine tausendfache Anzahl von Menschen
versucht, die besten Plätze im
Innenraum zu erstürmen.
In der Natur sind die Mammuts schon
vor vielen Jahrtausenden ausgestorben. In der Rock’n’Roll
Geschichte glücklicher Weise ganz und gar nicht. Der
Vergleich Mammutkonzert trifft nicht auf das Alter des
größten Rock’n’Rollers aller Zeit zu sondern auf seine
legendären Konzerte. Nach Rund 2,5 Stunden spielt er
„Seven Nights to Rock“ und damit kommen dann die
Duracall-Häschen eines Bruce Springsteen erst so richtig in
Fahrt. Während andere Künstler spätestens nach zwei
Stunden schlapp machen, kommt Bruce Springsteen mit
einer für die Branche wohl einzigartigen Power auf die
Bühne.
Der nahezu frenetische Beifall beginnt bereits unmittelbar
vor dem Moment an dem Bruce Springsteen mit seiner
legendären E-Street-Band die Bühne betritt. In dem
Moment, an dem die Truppe den Zugang zur Bühne beginnt
ein Beifall, wie ihn viele Künstler nicht einmal zum Ende
Ihres Konzertes erreichen.
Fotoschlumpfs Abenteuerreisen hat im Laufe der letzten
Jahre diverse Konzerte besucht. Und jedes Mal haben Sie
den Anschein, dass sie noch ein klein wenig besser
geworden, auch wenn das kaum möglich ist. Man wird
geradezu mitgerissen. Mitgerissen in eine eigene Welt. Wie
muss sich der Mann auf der Bühne fühlen, dem bei fast
jedem Konzert mehrere 10.000 Menschen die Arme
entgegenstrecken? Hallo Berlin ruft der Boss von der
Bühne. Halle Bruuuuce kracht es aus 67 Tausend Kehlen
zurück. Und so geht das einige Male hin und her. Das
Gefühl auf der Bühne muss unbeschreiblich sein, wenn das
Gefühl im Innenraum oder auf den Sitzplätzen so klasse
ist?
In München war Fotoschlumpf Abenteuerreisen einer ca.
57.000 Gästen im alten Olympiastadion, in Berlin einer von
67.000. Mit der 2016ener River Tour versuchte Bruce
Springsteen an die Rivertour von 1980 anzuknüpfen. Aber
der Boss spielt überwiegend seine großartigen Songs aus
den meisten Epochen seiner Bühnenzeit. Er braucht keine
großen Lightshows. Ein Gitarre, eine Mundharmonika und
seine rauhe Stimme sowie die E-Street-Band reichen aus,
um diese Konterabende nachhaltig zu gestalten. Fünf
Songs aus dem River-Album haben es dennoch auf die
Bühne im Berliner Olympiastation geschafft.
Bruce Springsteen gehört mit seinen Texten zu den
sozialkritischen Stars unserer Zeit. Er muss aber nicht über
diese Themen reden. Im Gegenteil. Jeder weiß wie er
tickt. Jeder weiß, was er von den Republikanern in den
USA und insbesondere von Trump hält. „Fuck Trump, we
dance with the Boss“ war auf einem der Plakate zu lesen,
die hier im Publikum in München hochgehalten wurden.
Nach der Zugabe gibt es noch eine einzigartige Zugabe mit
Thunder Road. Der Boss hat sich eine Mundharmonika und
eine Gitarre um den Hals gehängt. Bei Thunder Road geht
es um die älteste Geschichte der Welt. Jugendliche, die
sich in einander verlieben und nun gemeinsam Träumen.
67.000 Menschen sind im Stadion, nur wenige haben vor
Ende bereits das Weite gesucht. Viele sind geblieben um
bis zum allerletzten Moment die Stimmung einzusaugen.
Haben eben noch viele der Anwesenden zu Seven Nights to
Rock getanzt kommen nun viele Tränen bei Thunder Road
zum Vorschein.
Irgendwo habe ich den Satz gelesen: Seelig sind die, die
ein solches Konzert Live erleben. Keine CD oder DVD kann
Dir diese Stimmung oder Berührtheit vermitteln. Selig sind
die, die dabei waren. Sie haben ein unbeschreibliches
Konzert erleben dürfen.
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