Die Krankheit kommt mit der Diagnose, vorher waren es nur Beschwerden. Die Lungenheilstätten von Beelitz.
Fotoschlumpf in den Beelitzer Heilstätten
Die Beelitzer Heilstätten – ein Ort mit sehr viel Geschichte
Nicht nur der Gefreite Adolf Hitler sondern auch ehemalige Vorsitzende des Staatsrats derDeutschen Demokratischen Republik haben hier einige Zeit Ihres Lebens verbracht. Aberviele tausend anderer, deren Namen heute in Vergessenheit geraten sind. Die BeelitzerHeilstätten sind nicht in Vergessenheit geraten. Aber der Reihe nach. 1
Die Einteilung der Beelitzer Heilstätten
Im Westen von Berlin wurden Ende des 19 Jahrhunderts diverse Gebäude gebaut, die fürTausenden von tuberkulosekranken Menschen aus Berlin eine Heilstätte von ihrerschlimmen Krankheit werden sollten. Bis 1930 wurden hier insgesamt mehr als 60Gebäude auf einer Fläche von rund 200 Hektar gebaut. Vor der Erfindung halfeninsbesondere gute und saubere Atemluft, sauberes Trinkwasser und viel Bewegung gegendiese Krankheit, die in unseren Breiten ausgerottet ist. Nach und nach wurde dieGebäudekomplexe der 1902 eröffneten Beelitzer Heilstätten erweitert zu insgesamt viergroßen Komplexen, demSanatorium für nicht ansteckende Frauen. 1Sanatorium für ansteckende Frauen. 1Sanatorium für nicht ansteckende Männer. 1Sanatorium für ansteckende Männer. 1Zwei dieser Gebäudekomplexe können heute noch im Rahmen einer Fototour besichtigtwerden. Dazu aber nachher mehr. 1
Erich Honecker flüchtete im April 1990 in die Beelitzer Heilstätten.
Zum Endes zweiten Weltkrieges lagen hier rund 3000 Verwundete, die kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee weiter in Richtung Westen evakuiert werden konnten. 1 Im ersten und im zweiten Weltkrieg standen die Räumlichkeiten der Beelitzer Heilstättennicht für Normalkranke zur Verfügung sondern wurden als Lazarette für Kriegsverletztebenötigt. In der Zeit von 1916 war Adolf Hitler hier. Leider hat er sich nicht angesteckt.Nach der Niederlage des zweiten Weltkriegs haben die russischen Militärs die Anlage zumgrößten Militärkrankenhauskomplex der UdSSR außerhalb des eigenen Staatsgebietesbeschlagnahmt. Im April 1990 flüchteten Erich und Margot Honecker hierher. Siebewohnten für knapp ein Jahr die frühere Chefarztvilla, bevor Ihnen auch das zu heißwurde und sie nach Russland gingen.1Im Zuge des Truppenabzug der Russen in der ersten Hälfte der neunziger Jahre des 20.Jahrhunderts wurde der Gebäudekomplex 1994 aufgegeben. Leider fand sich zunächstkein Investor und alles, was nicht Niet- und Nagelfest genug war, wurde abmontiert,geklaut und verhökert und einer neuen Verwendung zugeführt. Da hier auch Fenster,Türen und Dachteile abhanden kamen, konnte witterungsbedingte Verfall stark einsetzen.Niemand interessierte sich – außen eben Selbstbedienern – für diese Anlagen. So wurdeder Ort langsam zu einem Lost Place.
Die Beelitzer Heilstätten heute 1
Der erste Bauträger, der sich das Gelände im 21. Jahrhundert sicherte, ging Pleite. Seit2006 ist der Ort wieder in Händen eines neuen Investors, der bereits zwei Bereichumgebaut modernisiert hat. Den beiden anderen Krankenhauskomplexen „droht“ nun dasgleiche Schicksal. Aber das ist auch gut so. Die großzügig von Heino Schmiedengeplanten und umgesetzten Gebäude sind reichhaltig mit vielen Ornamente, Fliesen,verspielten Fenstern sind als Ensemble wirklich erhaltenswert. Allerdings fehlen dannnatürlich auch einige Fotospots im Bereich „Lost Places Fotografie“1Jeder Quadratzentimeter ist anders, jeder Raum in einem anderen Zustand. Die früherenParkettböden sind in manchen Räumen scheinbar noch ganz gut in Schuss, in anderenhingegen vollkommen aufgequollen und vermutlich auch nicht zu retten, Staub,Spinnweben Putz und abgeplatzte Fliesen und Farben machen den Ort fast einzigartig. 1Am 10.06.2018 habe ich eine Führung, und nur mit der kommt man fast uneingeschränktin die Räume, mit der Firma go2know gemacht. Es waren rund 50 Leute da, die alle„schwerbewaffnet im Kamera und Stativen“ vor waren. Im ersten Moment war esscheinbar voll, aber in den riesigen Komplexen verläuft man sich fast. Zeitweise war ich ineinigen Bereichen vollkommen allein. 111Es gibt einen Stand, an dem man gratis Wasser oder Kaffee bekommt. 7 Stunden hat manim Rahmen einer organisierten Tour Zeit, die Räume allein zu besuchen, man sollte sichalso etwas zu essen und zu trinken mitnehmen. Die Location liegt nur wenige HundertMeter von dem einstmals extra errichteten Bahnhof Beelitzer Heilstätten entfernt, der vonBerlin aus in einer guten halben Stunde erreichbar ist. 11
Die Beelitzer Heilstätten und der neuzeitliche Horror
•1991 wurde hier die Ehefrau und deren drei Monate altes Baby vom Serienmörder Wolfgang Schmidt ermordet.•2008 wurde des Fotosmodell ein Fotografen ermordet, der Bilder des Modells mit den Heilanstalten machen wollte.•2010 erlag ein 25 jähriger Mann nach einem Fenstersturz seinen Verletzungen.•2011 erhängte sich ein Obdachloser, der in den Beelitzer Heilstätten lebte.
Die Krankheit kommt mit der Diagnose, vorher waren es nur Beschwerden.
Fotoschlumpf in den Beelitzer Heilstätten
Die Beelitzer Heilstätten – ein Ort mit sehr viel
Geschichte
Nicht nur der Gefreite Adolf Hitler sondernauch ehemalige Vorsitzende des Staatsratsder Deutschen Demokratischen Republikhaben hier einige Zeit Ihres Lebensverbracht. Aber viele tausend anderer,deren Namen heute in Vergessenheitgeraten sind. Die Beelitzer Heilstätten sindnicht in Vergessenheit geraten. Aber derReihe nach. 1
Die Einteilung der Beelitzer Heilstätten
Im Westen von Berlin wurden Ende des 19 Jahrhundertsdiverse Gebäude gebaut, die fürTausenden von tuberkulosekrankenMenschen aus Berlin eine Heilstättewerden sollte. Bis 1930 wurden hierinsgesamt mehr als 60 Gebäude auf einerFläche von rund 200 Hektar gebaut. Vorder Erfindung halfen insbesondere guteund saubere Atemluft, sauberesTrinkwasser und viel Bewegung gegendiese Krankheit, die in unseren Breitenausgerottet ist. Nach und nach wurde dieGebäudekomplexe der 1902 eröffnetenBeelitzer Heilstätten erweitert zu insgesamt vier großenKomplexen, demSanatorium für nicht ansteckende Frauen. 1Sanatorium für ansteckende Frauen. 1Sanatorium für nicht ansteckende Männer. 1Sanatorium für ansteckende Männer. 1Zwei dieser Gebäudekomplexe können heute noch imRahmen einer Fototour besichtigt werden. Dazu aber nachhermehr. 1
Erich Honecker flüchtete im April 1990 in die
Beelitzer Heilstätten.
Zum Endes zweiten Weltkrieges lagen hier rund 3000 Verwundete, die kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee weiter in Richtung evakuiert werden konnten. 1 Im ersten und im zweiten Weltkrieg standen dieRäumlichkeiten der Beelitzer Heilstätten nicht fürNormalkranke zur Verfügung sondern wurden als Lazarettefür Kriegsverletzte benötigt. In der Zeit von 1916 war AdolfHitler hier. Leider hat er sichnicht angesteckt. Nach derNiederlage des zweitenWeltkriegs haben die russischenMilitärs die Anlage zum größtenMilitärkrankenhauskomplex derUdSSR außerhalb des eigenenStaatsgebietes beschlagnahmt.Im April 1990 flüchteten Erichund Margot Honecker hierher. Sie bewohnten für knapp einJahr die frühere Chefarztvilla, bevor Ihnen auch das zu heißwurde und sie nach Russland gingen.1Im Zuge des Truppenabzug der Russen in der ersten Hälfteder neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde derGebäudekomplex 1994 aufgegeben. Leider fand sichzunächst kein Investor und alles, was nicht Niet- undNagelfestgenug war, wurde abmontiert, geklaut und verhökertund einer neuen Verwendung zugeführt. Da hier auchFenster, Türen und Dachteile abhanden kamen, konntewitterungsbedingte Verfall stark einsetzen. Niemandinteressierte sich – außen eben Selbstbedienern – für dieseAnlagen. So wurde der Ort langsam zu einem Lost Place.
Die Beelitzer Heilstätten heute 1
Der erste Bauträger, der sich dasGelände im 21. Jahrhundertsicherte, ging Pleite. Seit 2006 istder Ort wieder in Händen einesneuen Investors, der bereits zweiBereich umgebaut modernisiert hat.Den beiden anderenKrankenhauskomplexen „droht“ nun das gleiche Schicksal.Aber das ist auch gut so. Die großzügig von HeinoSchmieden geplanten und umgesetzten Gebäude sindreichhaltig mit vielen Ornamente, Fliesen, verspieltenFenstern sind als Ensemble wirklich erhaltenswert. Allerdingsfehlen dann natürlich auch einige Fotospots im Bereich „LostPlaces Fotografie“1Jeder Quadratzentimeter ist anders, jeder Raum in einemanderen Zustand. Die früheren Parkettböden sind in manchenRäumen scheinbar noch ganz gut in Schuss, in anderenhingegen vollkommen aufgequollenund vermutlich auch nicht zu retten,Staub, Spinnweben Putz undabgeplatzte Fliesen und Farbenmachen den Ort fast einzigartig. 1Am 10.06.2018 habe ich eine Führung,und nur mit der kommt man fastuneingeschränkt in die Räume, mit derFirma go2know gemacht. Es warenrund 50 Leute da, die alle„schwerbewaffnet im Kamera undStativen“ vor waren. Im ersten Momentwar es scheinbar voll, aber in denriesigen Komplexen verläuft man sichfast. Zeitweise war ich in einigenBereichen vollkommen allein. 111Es gibt einen Stand, an dem man gratis Wasser oder Kaffeebekommt. 7 Stunden hat man im Rahmen einer organisiertenTour Zeit, die Räume allein zu besuchen, man sollte sich alsoetwas zu essen und zu trinken mitnehmen. Die Location liegtnur wenige Hundert Meter von dem einstmals extraerrichteten Bahnhof Beelitzer Heilstätten entfernt, der vonBerlin aus in einer guten halben Stunde erreichbar ist. 11
Die Beelitzer Heilstätten und der neuzeitliche
Horror
•1991 wurde hier die Ehefrau und deren drei Monate altes Baby vom Serienmörder Wolfgang Schmidt ermordet.•2008 wurde des Fotosmodell ein Fotografen ermordet, der Bilder des Modells mit den Heilanstalten machen wollte.•2010 erlag ein 25 jähriger Mann nach einem Fenstersturz seinen Verletzungen.•2011 erhängte sich ein Obdachloser, der in den Beelitzer Heilstätten lebte.